Unsere Haut ist unser größtes Organ und ein wichtiger Schutzschild für unsere Gesundheit. Sie ist sehr komplex aufgebaut und übernimmt zahlreiche Funktionen wie Temperaturregulation und UV-Schutz. Da sie tagtäglich mit verschiedensten inneren und äußeren Einflüssen konfrontiert ist, kann sie jedoch auch verschiedenste Veränderungen und Erkrankungen aufweisen. Durch ihren engen Kontakt mit dem restlichen Körper zeichnen sich gesundheitliche Einschränkungen oftmals auch auf der Haut ab – geht es uns nicht gut, kann sich das beispielsweise in Rötungen, Juckreiz, Bläschen, Schuppung o. Ä. äußern. Das brachte der Haut auch die Bezeichnung „Spiegelbild der Seele“ ein.
Eine der möglichen Hauterkrankungen ist die sogenannte Psoriasis. Hierzulande sind Schätzungen zufolge etwa zwei Prozent der Bevölkerung (also mehr als 1,5 Millionen Menschen) von Psoriasis betroffen. Was genau verbirgt sich hinter der Hauterkrankung? Und wie lässt sie sich behandeln?
Psoriasis oder Schuppenflechte ist eine entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Sie äußert sich in der Regel durch Rötung der Haut und die Bildung von weiß-silbrigen Hautschuppen, die sich deutlich von dem geröteten Untergrund absetzen. Oft wird das auffällige Aussehen auch durch Juckreiz, Spannungsgefühle oder Brennen begleitet.
Schuppenflechte tritt meist in Schüben auf. So gibt es Phasen, in denen die Erkrankung regelrecht aufblüht, während sie zu anderen Zeiten nur leicht vorhanden ist oder sich gar keine Hautveränderungen mehr bemerkbar machen. Einige Patientinnen und Patienten kommen sehr gut mit Psoriasis klar. Für andere Betroffene bedeutet die Schuppenflechte jedoch eine starke Einschränkung der Lebensqualität. Die spezifische Hautpflege oder auch die Blicke und eventuell Distanz der Mitmenschen ist oft eine Belastung. Obwohl Psoriasis nicht ansteckend ist, kennen viele Menschen das Erscheinungsbild der Erkrankung nicht und empfinden das Aussehen der geröteten und schuppenden Hautstellen als unangenehm, wodurch sie den Kontakt (aus Angst vor Ansteckung) zu Betroffenen sogar meiden.
An späterer Stelle in diesem Artikel erfahren Sie zudem mehr darüber, wie Psoriasis besteht.
Mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten lässt sich Psoriasis sehr gut behandeln. Heilbar ist die Erkrankung jedoch leider noch nicht.
Zunächst erfolgt bei einer Psoriasis-Erkrankung in der Regel eine Therapie mit Cremes und Salben. Oftmals können diese speziellen Salben bereits zu einer Linderung der Symptome und Beschwerden führen.
Des Weiteren steht in unserer Praxis die Bade-PUVA-Therapie zur Auswahl. Bei dieser Behandlungsmethode badet der Patient für 20 Minuten in einer pflanzlichen, Psoralen-haltigen Lösung. Diese enthält einen Lichtsensibilisator. Anschließend werden die Hautareale mit langwelligem ultraviolettem Licht (UVA) bestrahlt. Dadurch wird unter anderem die Zellteilung in dem Bereich gehemmt. Das Verfahren führt bei den meisten Patienten zu einer Symptomfreiheit von sechs bis 18 Monaten. Damit ist die Bade-PUVA-Therapie die effektivste „Lokaltherapie“ und bietet die nachhaltigsten Behandlungsergebnisse ohne Einnahme von Medikamenten. Außerdem können Schuppenflechtenherde auch gezielt mit dem Excimer-Laser behandelt werden, sodass Einzelherde nach wiederholter Behandlung sehr lange unauffällig bleiben.
Zeigen die zuvor genannten Therapien keine ausreichende Wirkung, kann eine medikamentöse Behandlung mit Antikörper-Präparaten in Betracht gezogen werden. Sie werden als sogenannte Biologics oder Biologika bezeichnet. Sie haben die Psoriasis-Therapie revolutioniert und helfen insbesondere den Patienten, die trotz spezieller Pflege, Cremes und anderer Methoden nie völlig symptomfrei sind.
Die Biologika enthalten Wirkstoffe, die in die fehlerhafte Abwehrreaktion eingreifen. Sie hemmen beispielsweise die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe, die für die Überaktivität des Immunsystems verantwortlich sind. Dadurch werden die Entzündungsreaktionen im Körper – insbesondere an den betroffenen Hautstellen – heruntergefahren. Auf diese Weise lässt sich innerhalb weniger Wochen eine symptomfreie oder nahezu symptomfreie Haut erzielen.
Den Psoriasis-Betroffenen wird durch diese moderne Therapieform ein Plus an Lebensqualität gesichert.
Sie möchten mehr über die Psoriasis-Behandlung in unserer Praxis oder speziell zur Antikörpertherapie erfahren? Gern beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über alle Möglichkeiten, Vorteile und eventuelle Risiken. Gemeinsam mit Ihnen finden wir den Behandlungsplan, der am besten zu Ihnen passt. Kontaktieren Sie unser Praxisteam oder nutzen Sie unsere Online-Terminvergabe.
Bei der Psoriasis ist im Wesentlichen der normale Hauterneuerungszyklus gestört. Wie es dazu kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Man geht davon aus, dass es sich bei Psoriasis um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der der Körper seine eigentlich nützlichen Abwehrfunktionen (Entzündungen) fälschlicherweise gegen das eigene, gesunde Gewebe richtet.
Unsere normale Erneuerung der oberen Hautschicht (Epidermis) dauert etwa 28 Tage. Dabei teilen sich die Zellen, wandern an die Hautoberfläche, trocknen und verhornen dort, bis sie schließlich unbemerkt abgestoßen werden. Bei einer Psoriasis teilen sich die Zellen jedoch zehnmal schneller und gelangen in nur vier Tagen an die Hautoberfläche. Dadurch können sie nicht mehr rechtzeitig abgestoßen werden und lagern sich an. Auf diese Weise kommt es zur Bildung der typischen Schuppen oder Plaques.
„Schuld“ ist also ein überaktives Immunsystem, dessen Botenstoffe die Zellen zur schnelleren Vermehrung anregen und durch die Entzündungsreaktionen die Hautrötung hervorruft. Psoriasis ist anlagebedingt. Ist ein Elternteil oder sind beide Eltern betroffen, besteht das Risiko, dass Psoriasis vererbt wird.