Krampfadern und Besenreiser sind häufig ein ästhetischer Störfaktor für die betroffenen Personen. Durch die krankhafte Erweiterung der oberflächlichen Venen verläuft der Blutfluss nicht mehr optimal und es kommt zu sichtbaren „Verästelungen“ auf der Haut. In der Fachsprache werden Krampfadern auch als Varizen bezeichnet. Neben dem ästhetischen Aspekt können Krampfadern auch zu Folgeerkrankungen und Komplikationen führen, wenn sie unbehandelt bleiben. Daher bietet es sich an, die Venen frühzeitig von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, um eventuelle Venenleiden festzustellen und zu behandeln. In der modernen Medizin gibt es neben den operativen Verfahren zur Krampfaderbehandlung auch schonende und nichtoperative Methoden wie die Verödung und die Endovenöse Lasertherapie (EVLT). Im Folgenden haben wir einige Fakten sowie weitverbreitete Mythen zum Thema Krampfadern zusammengetragen und erläutert.
Dass Männer keine Krampfadern bekommen, ist ein Irrglaube. Es ist wahr, dass Frauen aufgrund des Aufbaus ihres Bindegewebes häufiger mit Venenleiden wie Besenreiser und Krampfadern zu tun haben. Dennoch sind Männer beim Thema Krampfadern nicht ausgeschlossen. Hierzulande leidet rund jeder vierte Mann an Krampfadern, teilweise mit einhergehenden Wassereinlagerungen (Ödemen). Jedoch wenden sich weniger Männer an einen Arzt, wenn es um Venenleiden geht, was zu schwerwiegenden Folgen führen kann. Auch wenn männliche Betroffene die Krampfadern nicht als kosmetischen Störfaktor empfinden, ist es trotzdem wichtig, sich einem Experten vorzustellen und das Venenleiden medizinisch abklären und eventuell behandeln zu lassen. Auf diese Weise lassen sich Folgeerkrankungen ausschließen.
Krampfadern werden häufig als „Schönheitsmakel“ abgetan. Wie zuvor bereits angedeutet, stellen die bläulichen Linien auf der Haut nicht in jedem Fall nur eine ästhetische Veränderung dar, sondern sie können auch auf ein gesundheitliches Problem hindeuten beziehungsweise weitere Erkrankungen nach sich ziehen. Je nach Veranlagung und individueller Lebensweise kann sich das Blut immer mehr in den Beinen anstauen, sodass einige Krampfadern sich verstärken und sogar zu knotigen Verdickungen werden. Da der Blutfluss nicht mehr optimal erfolgt, können unbehandelte Krampfadern mit der Zeit zu Hautveränderungen und einer schlechten Wundheilung im Areal bis hin zum „offenen Bein“ führen. Des Weiteren steigt das Risiko für Blutgerinnsel (Thrombosen).
Zu den typischen Beschwerden bei Krampfadern zählen ein Schweregefühl in den Beinen und Schmerzen, die vor allem durch längeres Stehen hervorgerufen werden. Auch Spannungsgefühle und Schwellungen sind keine Seltenheit. In der Nacht leiden Betroffene häufig unter Wadenkrämpfen, die sie aus dem Schlaf reißen. Krampfadern schränken die Lebensqualität somit nicht nur aus ästhetischer Hinsicht ein, sondern führen auch zu verschiedenen Beschwerden im Alltag.
Krampfadern entstehen nicht von einem Tag auf den anderen, sondern bilden sich über einen längeren Zeitraum hinweg, indem sich die Venen weiten und sich das Blut anstaut. Das Risiko für Krampfadern steigt mit dem Alter. Das heißt jedoch nicht, dass junge Menschen nicht von ihnen betroffen sein können. Eine Neigung zu Besenreiser und Krampfadern zeichnet sich meist schon im Alter von 20 bis 30 Jahren ab. Ohne entsprechende Maßnahmen werden diese Vorboten häufig zu ausgeprägteren Krampfadern und es zeigen sich weitere Folgeerscheinungen wie beispielsweise Wassereinlagerungen in den Beinen.
Während der Schwangerschaft treten verschiedene körperliche Veränderungen auf. Die Hormonwerte verschieben sich, das Bindegewebe sowie die Muskeln werden lockerer und auch die Venenwände werden nachgiebiger, um mehr Blut durch den Körper fließen zu lassen. Das kann dazu führen, dass die Venen insgesamt geschwächt werden. In der Schwangerschaft kommt es daher häufiger zu Krampfadern. Diese können sich nach der Geburt des Kindes teilweise oder vollständig wieder zurückbilden, wenn der Körper wieder in den „Normalzustand“ übergeht. Eine Garantie dafür, dass die Krampfadern wieder verschwinden, gibt es jedoch nicht. Mit jeder Schwangerschaft erhöht sich zudem das Risiko für dauerhaft verbleibende Krampfadern.
Venenleiden in den Beinen lassen den Irrglauben zu, dass die erkrankten Beine möglichst geschont werden sollten. Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil, um den Körper und auch den Geist fit sowie gesund zu halten. Insbesondere bei einer Venenschwäche sollte die Bewegung keinesfalls zu kurz kommen. Langfristig fördern Spaziergänge und Sport die Venengesundheit, da die Muskeln gestärkt und die Durchblutung verbessert werden. Im Allgemeinen tut es den Venen gut, wenn tägliche Wege zu Fuß absolviert, die Treppe anstatt des Fahrstuhls genommen und langes Sitzen oder Stehen mit Spaziergängen aufgelockert werden. Wer beispielsweise beruflich viel sitzt oder steht, kann auch mit kleinen Tipps während dieser Zeit die Venen unterstützen: Lockern Sie zwischendurch Ihre Beine und schütteln Sie diese etwas aus. Auch können Sie die Füße kreisen lassen und das Körpergewicht von der Ferse auf den Ballen sowie wieder zurück verlagern.
Als Standard der Krampfaderbehandlung ist das sogenannte Stripping, also das operative Ziehen der Krampfadern bekannt. Neben dieser Methode gibt es heutzutage noch weitere Verfahren, die ebenfalls ein effektives und dauerhaftes Ergebnis ermöglichen. Mithilfe der sogenannten Sklerosierung (Verödung) werden die krankhaft erweiterten Venen mit einem speziellen medizinischen Schaum verschlossen und anschließend vom Körper auf natürliche Weise abgebaut.
In unserer Praxis Hautzentrum Innenstadt führen wir zudem seit 2006 die moderne Krampfaderbehandlung mit der Endovenösen Lasertherapie (EVLT) durch. Die Methode erfolgt ambulant und besonders schonend. Wir haben sie als erste Praxis in Stuttgart in unser Repertoire aufgenommen und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Bei der EVLT führt der Arzt eine dünne Laserfaser in die betroffene Vene ein. Dafür verwendet er eine kleine Hohlnadel, sodass keine Hautschnitte notwendig sind. Die Behandlung wird über ein Ultraschallverfahren kontinuierlich kontrolliert, sodass der Arzt genau weiß, wo sich die Faser befindet und wie viel Energie abgegeben wird. Durch die Energie der Laserfaser zieht sich die Vene zusammen, bis sie sich komplett verschließt. Danach wird sie vom Körper abgebaut. Die Endovenöse Lasertherapie verläuft schmerz- und risikoarm. Die Kosten für eine EVTL werden mittlerweile häufig nicht nur von den privaten Krankenkassen, sondern auch von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Eine weitere Option zur Behandlung von Krampfadern ist die Endovenöse Klebetherapie mit VenaSeal™. Bei dem ambulanten Eingriff wird ein spezieller Gewebekleber verwendet, der die erkrankte Vene verschließt. Dafür wird die Vene lediglich minimal punktiert, um über einen dünnen Katheter den Venenkleber einzubringen. Eine zusätzliche Betäubung ist nur am Gefäßeingang notwendig. VenaSeal™ wird von den privaten Krankenkassen übernommen, ansonsten handelt es sich um eine Selbstzahlerleistung.
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