Hautkrebsvorsorge – wie Sie sich im Sommer am besten schützen

Die Sommer- und Urlaubssaison ist in vollem Gange. Damit keine unliebsamen Souvenirs mitgebracht werden, ist es jetzt besonders wichtig, auf den richtigen Sonnenschutz zu achten. Denn jeder Kontakt mit Sonnen- beziehungsweise UV-Strahlung beeinflusst unsere Haut und kann zu Veränderungen führen. Ein großes Risiko ist dabei der Sonnenbrand, aber auch ohne sichtbare Verletzungen wirkt die Strahlung auf die Zellen ein. Die Haut verfügt über eigene Schutz- und Reparaturmechanismen, die bis zu einem gewissen Grad ausreichend sind. Um aber wirklich optimal gegen Sonnenschäden gewappnet zu sein, braucht die Haut Unterstützung. Wie diese vor allem jetzt im Sommer aussehen sollte und welche ärztliche Hautkrebsvorsorge zu empfehlen ist, erfahren Sie gleich hier in unserem neuen Artikel.

Hautkrebs – steigende Zahlen

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland und weltweit. Bei den stationären Krankenhausbehandlungen steht die Diagnose Hautkrebs mit 7,4 Prozent an vierter Stelle nach Lungen- und Bronchialkrebs (13 Prozent), Darmkrebs (9 Prozent) und Brustkrebs (9 Prozent). In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Hautkrebsfälle um rund 75 Prozent gestiegen. Mediziner vermuten, dass dieser Anstieg sowohl auf die höhere Lebenserwartung als auch auf mangelnden Sonnenschutz zurückzuführen ist. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken – denn unsere Haut vergisst nicht. Mit der steigenden Lebenserwartung könnte also auch die Zahl der Hautkrebspatienten zunehmen. Hinzu kommt, dass viele Menschen die Kraft der UV-Strahlung beziehungsweise die möglichen Risiken unterschätzen. Mangelnde Aufklärung zu diesem Thema und unzureichender Sonnenschutz können zu Hautveränderungen, vorzeitiger Hautalterung und eben auch zu gefährlichen Prozessen wie Hautkrebs führen.

Hautkrebs hat übrigens eine lange Latenzzeit. Das bedeutet, dass eine hohe Sonnenexposition nicht sofort zu Hautkrebs führen muss, sondern sich erst mit der Zeit entwickelt. Insbesondere viele Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend können sich nach Experteneinschätzung nach 20 bis 30 Jahren „rächen“. Aus den genannten Gründen und wegen des Klimawandels gehen Experten davon aus, dass sich die Hautkrebsfälle bis 2030 verdoppeln könnten.

Die Schutzfunktionen der Haut

Die Haut verfügt über eigene Schutzmechanismen, um sich vor UV-Strahlung zu schützen. Der wohl bekannteste und beliebteste ist die Bräunung. Sie wird von vielen Menschen als ästhetisch empfunden und deshalb durch Sonnenbäder und Solarien gezielt herbeigeführt. Die Bräunung entsteht dadurch, dass die Pigmentzellen direkt unter der Hornhaut (Melanozyten) aktiviert werden und Melanin freisetzen. UV-A-Strahlung bewirkt eine direkte Bräunung, die in der Regel schnell wieder verblasst, während UV-B-Strahlung eine indirekte Bräunung hervorruft, die nach etwa zwei bis vier Tagen sichtbar wird und länger anhält.

Ein zweiter Eigenschutz ist die sogenannte Lichtschwiele. Die oberste Hautschicht absorbiert UV-B-Strahlen. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, verdickt sich die Hornhaut. Durch diese Verdickung der Haut wird die UV-Strahlung besser reflektiert, gefiltert und gestreut, was wiederum die tieferen Hautschichten und vor allem die DNA schützt.

Was bewirkt die Sonne im Körper? Positive und negative Reaktionen im Überblick

Sonnenlicht ist sehr wichtig für das Leben auf der Erde und auch für die körperliche Gesundheit jedes Einzelnen. Zu den positiven Wirkungen der Sonnenstrahlung gehört vor allem die Produktion von Vitamin D. Außerdem sorgt Sonnenlicht für die Ausschüttung von Glückshormonen, steigert Motivation und Lebensfreude und beeinflusst den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Zu den Schattenseiten gehören jedoch die Hemmung der Kollagenproduktion sowie die Zerstörung von Kollagen, was zu einer vorzeitigen Hautalterung beitragen kann. Außerdem wirkt UV-Strahlung auf die Erbsubstanz in den Zellen (DNA) und kann zu deren Veränderung führen. Daraus können Tumorzellen entstehen, die sich vermehren und weitere gesundheitliche Schäden verursachen.

Sonnenschutz und Lichtschutzfaktor – Worauf kommt es an?

Sonnenschutz ist prinzipiell zu jeder Jahreszeit wichtig, aber vor allem im Sommer ist die UV-Belastung sehr hoch und ein zusätzlicher intensiver Schutz daher umso notwendiger. Das Hauptkriterium ist der Lichtschutzfaktor, kurz LSF. Er gibt an, wie lange man sich draußen aufhalten kann, ohne ernsthafte Sonnenschäden zu erleiden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gibt. Genießen Sie die Sonne deshalb immer in Maßen.

Jeder Mensch verfügt über einen natürlichen Sonnenschutz. Dieser ist je nach Hauttyp unterschiedlich. Im Durchschnitt können wir uns zwischen 5 Minuten (heller Hauttyp) und 30 Minuten (dunkler Hauttyp) ohne größere Risiken in der Sonne aufhalten. Wenn wir uns zusätzlich mit Sonnencreme eincremen, erhöht sich dieser Schutz. Die Sonnencreme sorgt dafür, dass die UV-Strahlung reflektiert oder gestreut wird und weniger schädliche Strahlung tief ins Gewebe eindringt.

Grundsätzlich empfiehlt sich ein hoher Lichtschutzfaktor, denn zu viel Schutz gibt es nicht. Vor allem bei Tätigkeiten in der prallen Sonne ist ein Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50+ empfehlenswert. Denken Sie auch daran, dass der Sonnenschutz regelmäßig erneuert werden muss – vor allem nach dem Baden.

Weitere Tipps, um Sonnenschäden zu vermeiden

  • Keine langen Sonnenbäder
  • Kein Solarium
  • Hautbedeckende Kleidung (u. a. Hut)
  • Auch die Augen vor UV-Strahlung schützen (z. B. Sonnenbrille mit entsprechenden Filtern)
  • Im Schatten aufhalten (Aber auch hier die Sonnencreme nicht vernachlässigen!)
  • Mittagssonne (ca. 11 bis 16 Uhr) meiden
  • Übrigens: Angebrochene Sonnencreme nicht länger als ein Jahr verwenden. Nicht nur der Schutz kann nachlassen, es können auch gesundheitliche Nebenwirkungen auftreten. Deshalb: Sonnencreme jährlich erneuern.

Das Hautkrebsscreening – Was ist das und wozu dient es?

Die Früherkennung von Hautkrebs beim Hautarzt erfolgt durch das sogenannte Hautkrebsscreening. Nach einer ausführlichen Anamnese untersucht der Facharzt die gesamte Haut – auch Kopfhaut, Fußsohlen, Ohren etc. – auf mögliche bösartige Hautveränderungen. Meist kommt neben dem geschulten Auge des Facharztes auch ein Auflichtmikroskop zum Einsatz. Auf Wunsch können auffällige Muttermale und Pigmentveränderungen auch visuell erfasst und in einer speziellen Datenbank gespeichert werden. Dies ermöglicht einen genaueren Vergleich, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Bei Verdacht oder Unsicherheit kann zusätzlich eine feingewebliche Untersuchung im Labor durchgeführt werden. Dazu entnimmt der Arzt eine kleine Gewebeprobe, die dann untersucht wird.

Insgesamt dauert das Hautkrebsscreening in der Regel zwischen zehn und 20 Minuten. Es ist völlig schmerzfrei. Ziel der regelmäßigen Untersuchung ist es, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Das Hautkrebsscreening kann Hautkrebs also nicht ausschließen oder verhindern, aber es stellt sicher, dass Tumoren schnell erkannt und entfernt werden, um weitere Folgen möglichst zu vermeiden. In frühen Stadien sind die Heilungschancen bei Hautkrebs sehr gut.

Wie oft sollte ich zur Hautkrebsvorsorge gehen?

Das Screening wird in der Regel ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den Krankenkassen übernommen. Je nach Krankenkasse kann es geringfügige Abweichungen geben. Hautärzte empfehlen, frühzeitig mit dem Hautkrebsscreening zu beginnen und es jährlich durchführen zu lassen. Unabhängig von den Leistungen der Krankenkassen ist dies auf freiwilliger Basis jederzeit möglich und ratsam.

Haben Sie Fragen zum Thema Hautkrebs und Vorsorge?

Dann melden Sie sich gern bei uns! Unser Hautzentrum Innenstadt ist sowohl auf die Vorsorge als auch die Behandlung von Hautkrebs spezialisiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch klären unsere Experten Sie gern über alle Details auf und stehen Ihnen kompetent und ehrlich zur Seite. Zur Terminvereinbarung können Sie gern unsere Onlinebuchung verwenden.

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