Dr. Wilder zur Postzosterneuralgie und Gürtelrose-Impfung

Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Infektionserkrankung, die zu belastenden und einschränkenden Langzeitfolgen führen kann. In der Sendung MARKTCHECK des SWR vom 28.03.3023 werden die Erkrankung, die möglichen Folgen und die Impfung gegen Gürtelrose näher beleuchtet. Auch Dr. Wilder vom Hautzentrum Innenstadt hat in diesem Video einen Expertenbeitrag zum Thema Gürtelrose gegeben. Sie finden den Beitrag am Ende dieses Artikels verlinkt.

Ausgelöst wird Gürtelrose durch das Virus Varizella zoster, das mehr als 90 Prozent der Erwachsenen in sich tragen. Häufig erfolgt der Erstkontakt im Kindesalter und äußert sich durch Windpocken. Nach dem Abklingen der Krankheit verschwindet das Virus nicht, sondern es „versteckt“ sein Erbgut in den Spinalganglien (Nervenknoten). Es verbleibt somit ein Leben lang in unserem Körper. Das Immunsystem überwacht diese potenzielle Gefahr und hält die Viren somit in einer Art Schlafzustand.

Kommt es im Laufe der Zeit jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, kann es passieren, dass die Viren nicht mehr in Schach gehalten werden können, sondern reaktiviert werden. Auslöser können dafür eine Infektion oder Erkrankung, UV-Strahlung, bestimmte Medikamente oder auch Stress sein. Die Viren vermehren sich und werden vom Rückenmark über die Nervenstränge bis zur Haut transportiert. Da sie sich meist entlang eines Nervenstrangs bewegen, zeigt sich die daraus resultierende Gürtelrose in Hautveränderungen wie Bläschen und Rötungen, die einseitig vorliegen. Das typische Erscheinungsbild ist durch Verästelungen entlang der Haut gekennzeichnet, begleitet von starkem Juckreiz und Schmerzen. Zu den Körperarealen, die häufig von Gürtelrose betroffen sind, gehören der Bauch, der Rücken und das Gesicht beziehungsweise der Kopf. Jährlich erkranken etwa 300.000 Menschen in Deutschland an Herpes zoster.

Bei Gürtelrose ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend, damit das Virus möglichst schnell wieder eingedämmt wird und keine Folgeschäden entstehen. In einigen seltenen Fällen kann eine Herpes-zoster-Erkrankung zur sogenannten Postzosterneuralgie werden. Hierbei handelt es sich um eine Langzeitfolge, bei der die Patientinnen und Patienten noch Wochen oder Monate nach der überstandenen Gürtelrose unter starken Nervenschmerzen und Juckreiz leiden, obwohl auf der Haut keine Bläschen oder Rötungen mehr zu sehen sind. Die Beschwerden sind teilweise so stark, dass die Betroffenen in ihrem Alltag und ihrer Lebensqualität enorm eingeschränkt sind. Bereits bei ersten Anzeichen – und spätestens ein bis zwei Tage nach der Bläschenbildung auf der Haut – sollte daher ein Arzt aufgesucht werden, um die Gürtelrose zu behandeln. Die gute Nachricht: Selbst wenn in seltenen Fällen eine Postzosterneuralgie auftreten sollte, klingen die Beschwerden bei den meisten Betroffenen wieder ab. Es lässt sich allerdings nicht zuverlässig bestimmen, wann das sein wird.

Eine Möglichkeit, das Risiko für eine Gürtelrose-Erkrankung zu senken, ist die Impfung. Sie wird von der STIKO ab dem 60. Lebensjahr empfohlen und die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfung ab 60. Sollten Vorerkrankungen oder eine Immunschwäche bekannt sein, kann sich die Impfung auch früher anbieten. Die Impfung ist freiwillig und wird vorher gemeinsam mit dem Arzt besprochen, denn es kann zu Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle und starken Muskelschmerzen für einige Tage kommen, die die Betroffenen einschränken. Mit der Impfung kann bis zu über 90 Prozent verhindert werden, dass es zur Reaktivierung und Vermehrung der Viren kommt.

Zu den Themen Langzeitfolgen von Gürtelrose (Postzosterneuralgie) und Impfung gegen Gürtelrose sowie mögliche Nebenwirkungen der Impfung finden Sie den Expertenbeitrag von Dr. Wilder im verlinkten Beitrag. Schauen Sie gern dort vorbei (etwa Minute 5:55 und 12:20). Natürlich stehen wir Ihnen jederzeit auch in unserer Praxis zum Thema Gürtelrose zur Seite. Kontaktieren Sie uns gern für ein Gespräch.

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