Krampfadern: Wie sicher ist die endovenöse Lasertherapie?

Krampfadern äußern sich meist als geschlängelte, blaut-violette Linien an den Beinen. Sie können teilweise verdickt sein und hervorstehen. Aufgrund ihres recht auffälligen Erscheinungsbildes sind sie für viele Betroffene ein ästhetisches Problem, das schönen Beinen entgegensteht. Darüber hinaus können Krampfadern weitere Risiken und Beschwerden mit sich bringen: Sie können Schweregefühl, Schmerzen und Hautveränderungen hervorrufen. Zudem können sie auf ein tieferliegendes Venenproblem hindeuten, das Risiko für Thrombosen erhöhen und im fortgeschrittenen Stadium auch zu offenen Beinen führen.

Um Krampfadern zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine gängige Methode ist die Krampfader-OP (Stripping), bei dem die Krampfadern chirurgisch „gezogen“ werden. Eine schonendere Alternative stellt die endovenöse Lasertherapie dar. Wie sicher und effektiv ist das Verfahren? Welche Vorteile bietet es? Und gibt es spezifische Risiken?

Was ist die endovenöse Lasertherapie?

Bei der endovenösen Lasertherapie handelt es sich um eine minimalinvasive Behandlungsmethode gegen Krampfadern. Im Gegensatz zur Krampfader-OP wird die erkrankte Vene nicht chirurgisch aus dem Körper entfernt, sondern über einen winzigen Zugang von innen verschlossen. Dies geschieht mittels Laserenergie: Eine hauchdünne Lasersonde wird über eine kleine Punktion in die betroffene Vene eingeführt und gibt beim Zurückziehen Impulse ab. Die daraus entstehende Wärme führt dazu, dass die Gefäßwände schonend verschlossen werden. Anschließend kann die Vene vom Körper abgebaut werden.

Der gesamte Ablauf wird via Ultraschall kontrolliert. So kann der Facharzt genau steuern, wie viel Energie abgegeben wird. Die Behandlung ist schmerzarm und kann ambulant unter örtlicher Betäubung vorgenommen werden. Die Behandlungsdauer liegt bei etwa einer Stunde.

Technik und Entwicklung: Warum moderne Lasersysteme den Unterschied machen

Die Sicherheit der endovenösen Lasertherapie ist auf die technischen Fortschritte und Weiterentwicklungen zurückzuführen. Ältere Laserverfahren arbeiteten in der Regel mit kurzen Wellenlängen und punktueller Hitzeeinwirkung auf die Venenwand. Dadurch kam es in der Vergangenheit nicht selten zu verschiedenen Beschwerden nach der Behandlung – beispielsweise Schmerzen, Verhärtungen oder Pigmentveränderungen.

Moderne Systeme zur endovenösen Lasertherapie, die auch in unserer Praxis seit 2006 eingesetzt wird, nutzen hingegen eine längere Wellenlänge (z. B. 1470 nm), was die Behandlung deutlich schonender macht. Zudem verteilt die feine Laserfaser die Energie gleichmäßig auf die Venenwand, wodurch umliegendes Gewebe weitestgehend unversehrt bleibt. Die kontrollierte Wärmezufuhr senkt das Risiko thermischer Schäden an benachbarten Strukturen.

Zusätzlichen Schutz vor thermischen Gewebeschäden bietet auch die Tumeszenzlösung: Sie dient nicht nur als lokale Betäubung, damit die Behandlung möglichst schmerzarm erfolgt, sondern sie wirkt auch als eine Art Puffer zwischen der Vene und dem umliegenden Gewebe. Dadurch wird die Wärmeübertragung auf die angrenzenden Strukturen während der Laserbehandlung ebenfalls reduziert.

Wie wirksam ist die endovenöse Lasertherapie langfristig?

Für viele Patientinnen und Patienten kommt es vor allem auf folgende Aspekte an: Wie wirksam ist die Methode und ist das Ergebnis dauerhaft? Eine sanftere Option zur herkömmlichen OP klingt zunächst optimal, doch bedeutet das, dass das Verfahren eine geringere Erfolgsquote beinhaltet oder immer wieder wiederholt werden muss?

Kurz: nein. Eine durch die endovenöse Lasertherapie verschlossene Vene kann vom Körper abgebaut werden und ist dann dauerhaft entfernt – wie auch bei der OP. Sie kann sich nicht neubilden oder regenerieren. Jedoch hat die Behandlung keinen Einfluss auf andere Venen – d. h., theoretisch können an anderer Stelle Krampfadern auftreten. Die endovenöse Lasertherapie hat tendenziell ein ähnliches oder leicht geringeres Risiko für Rezidive (Wiederauftreten von Krampfadern) im Vergleich zur traditionellen Operation.

Studien^1^ zeigen, dass die endovenöse Lasertherapie im Hinblick auf Verschlussraten und langfristige Resultate vergleichbar wirksam oder sogar besser ist als die chirurgische Entfernung der Vene.

Sicherheit durch Erfahrung: Warum auch der Behandler entscheidend ist

Prinzipiell gilt die endovenöse Lasertherapie als sehr schonend und sicher – ihre Qualität hängt aber auch maßgeblich von der Erfahrung der durchführenden Ärztin oder des Arztes ab. Trotz der vermeintlich unkomplizierten Anwendung erfordert das Verfahren:

  • eine präzise duplexsonografische Voruntersuchung
  • das individuelle Anpassen der Laserparameter
  • die korrekte Platzierung der Laserfaser
  • das kontrollierte Abgeben der Energie beim Rückzug der Laserfaser
  • umfassende Kenntnisse zu Anatomie, Krankheitsbild und Tumeszenzlokalanästhesie

Mangelnde Qualifikation oder Fehler in den oben genannten Schritten können dazu führen, dass die Vene ungenügend verschlossen wird oder es zur Schädigung angrenzender Strukturen wie Haut und Nerven kommt. Auch kann das Ergebnis in kosmetischer Hinsicht unzufriedenstellend ausfallen. Daher sollten Sie sich nur an einen ausgewiesenen und erfahrenen Experten für die endovenöse Lasertherapie wenden.

Risiken im Überblick – transparente Aufklärung

Obwohl die endovenöse Lasertherapie äußerst schonend und risikoarm ist, darf eine ausführliche Aufklärung zu potenziellen Risiken nicht fehlen. Wie bei jedem medizinischen Eingriff gibt es auch bei der endovenösen Lasertherapie mögliche Nebenwirkungen. Für gewöhnlich handelt es sich um allenfalls leichte Beschwerden, die zügig wieder abklingen und keine langfristigen Schäden hervorrufen. In einem persönlichen Beratungsgespräch gehen wir sorgfältig darauf ein und besprechen alles im Detail mit Ihnen.

Häufige, meist harmlose Nebenwirkungen:
  • leichte Schmerzen
  • Spannungsgefühl entlang der behandelten Vene
  • Blutergüsse
  • vorübergehende Verfärbungen
  • Verhärtungen durch den Abbauprozess
  • Gefühlsstörungen bei oberflächlichen Nerven (meist reversibel)
Seltene Risiken:
  • Thrombophlebitis (Venenentzündung) – meist lokal begrenzt und gut behandelbar
  • Hyperpigmentierung der Haut
  • Infektionen
  • tiefe Venenthrombose (äußerst selten)

Die genannten Risiken sind weiterhin deutlich geringer als bei operativen Verfahren, bei denen größere Hautschnitte und Vollnarkose notwendig sind und z. B. Wundheilungsstörungen auftreten können.

Individuelle Beratung zur Krampfaderbehandlung

Die endovenöse Lasertherapie gilt als eine der sichersten Methoden zur Behandlung von Krampfadern. Wenn Sie mehr zu diesem Verfahren wissen möchten, beraten wir Sie gern und schauen gemeinsam, ob sich die endovenöse Lasertherapie für Sie eignet. Vereinbaren Sie einen Termin zur unverbindlichen Beratung in unserem Institut, gern über unsere Online-Terminbuchung.

1 u. a. in dieser Studie: Rass K, Frings N, Glowacki P, Gräber S, Tilgen W, Vogt T. Same Site Recurrence is More Frequent After Endovenous Laser Ablation Compared with High Ligation and Stripping of the Great Saphenous Vein: 5 year Results of a Randomized Clinical Trial (RELACS Study). Eur J Vasc Endovasc Surg. 2015 Nov;50(5):648-56. doi: 10.1016/j.ejvs.2015.07.020. Epub 2015 Aug 28. PMID: 26319476. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26319476/

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