Krampfadern nach Schwangerschaft – so können sie sanft entfernt werden

Krampfadern in der Schwangerschaft (sogenannte Schwangerschaftsvarizen) sind häufiger als man eventuell denkt. So sprechen manche Quellen davon, dass bei etwa 20 bis 40 Prozent der werdenden Mütter Krampfadern auftreten. Verschiedene Faktoren können das Risiko beeinflussen. Welche das sind und was Sie tun können, um Krampfadern nach der Schwangerschaft schonend entfernen zu lassen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum bilden sich in der Schwangerschaft Krampfadern?

Während der Schwangerschaft macht der Körper viele Veränderungen durch. Diese wirken sich auch auf das Venensystem aus und können bei manchen Frauen zu Krampfadern führen. An erster Stelle ist hier der Hormonhaushalt zu nennen: Der Anstieg der Hormone Progesteron und Relaxin erfüllt in der Schwangerschaft wichtige Aufgaben und sorgt unter anderem dafür, dass sich das Gewebe dehnen kann und die Plazenta und der Uterus besser durchblutet werden. Es bewirkt aber auch eine Erschlaffung der Venenwände und eine Schwächung der Venenklappen, wodurch das Blut nicht mehr optimal zurücktransportiert werden kann und sich in den Venen staut.

Zudem erhöht sich in der Schwangerschaft das Blutvolumen, um das heranwachsende Baby zu versorgen. Das belastet die Venen zusätzlich. Außerdem erhöhen das Gewicht des Kindes und die wachsende Gebärmutter den Druck in den Venen, die sich dadurch erweitern.

Nicht zu vergessen ist die genetische Veranlagung. Manche Frauen haben bereits vor der Schwangerschaft bestimmte Venenbeschwerden, die das Risiko für Krampfadern während der Schwangerschaft erhöhen. Nicht immer müssen Krampfadern schon vorher sichtbar sein – es kann sich auch um eine leichte Venenschwäche handeln, die bisher keine größeren Beschwerden verursacht hat.

Kann man Krampfadern in der Schwangerschaft vorbeugen?

Krampfadern in der Schwangerschaft können nicht vollständig ausgeschlossen oder verhindert werden, da sie mit der genetischen Veranlagung und den notwendigen schwangerschaftsbedingten Veränderungen im Körper (z. B. Hormone) zusammenhängen. Es gibt jedoch bestimmte Maßnahmen, die das Risiko senken und die Venengesundheit unterstützen können. Dazu gehören:
  • Kompressionsstrümpfe tragen, um den Blutfluss zu verbessern, Rückstau zu verhindern und die Venen zu entlasten
  • Beine hochlagern, um den venösen Rückfluss zu fördern (z. B. nachts mit einem Kissen unter den Beinen)
  • Regelmäßig bewegen, um die Wadenmuskulatur zu aktivieren, die wie eine Art Pumpe die Venen unterstützt – auch spezielle Venenübungen können ratsam sein
  • Langes Sitzen oder Stehen vermeiden, da sonst Blutstauungen begünstigt werden können
  • Kühlung der Beine kann dabei helfen, dass sich die Venen zusammenziehen und die Durchblutung gefördert wird
  • Achten Sie darauf, die Blutzirkulation möglichst nicht einzuschränken – dies kann beispielsweise beim Überschlagen der Beine oder bei zu enganliegender Kleidung passieren

Bilden sich Schwangerschaftsvarizen von allein wieder zurück?

Da der Druck auf die Venen nach der Schwangerschaft nachlässt und sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert, können sich Schwangerschaftsvarizen ohne weitere Maßnahmen von selbst zurückbilden. Das ist aber nicht immer der Fall. Bei manchen Frauen bleiben die Krampfadern dauerhaft bestehen. Folgende Faktoren können dies beeinflussen:
  • Genetische Prädisposition (vorliegende Venenschwäche)
  • Alter
  • Anzahl der Schwangerschaften
  • Unzureichende Bewegung während der Schwangerschaft

Welche Beschwerden können Krampfadern nach der Schwangerschaft hervorrufen?

Wenn Krampfadern nach der Schwangerschaft bestehen bleiben, können sie Schmerzen und Beschwerden verursachen. Das Ausmaß der Beschwerden ist immer individuell und hängt von der Ausprägung der Krampfadern und der allgemeinen Venengesundheit ab.

  • Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen: Zu den häufigsten Beschwerden gehören dumpfe, ziehende oder drückende Schmerzen in den Beinen, die vor allem nach langem Stehen oder Sitzen auftreten
  • Schwellungen: Durch einen gestörten Flüssigkeitsfluss kann es zu Schwellungen (Ödemen) an Waden und Knöcheln kommen, die wiederum zu einem Spannungsgefühl beitragen können
  • Wadenkrämpfe: Besonders nachts kann die gestörte Durchblutung Wadenkrämpfe verursachen
  • Hautreizungen: An den Krampfadern kann sich die Haut verändern und z. B. trocken, gereizt, verhärtet oder verfärbt sein
  • Komplikationen: Zu den schweren Folgen starker Krampfadern gehören Venenentzündungen, Thrombosen und offene Wunden – durch eine regelmäßige Kontrolle und rechtzeitige Behandlung lassen sie sich i. d. R. sehr gut vermeiden

Wie lassen sich Krampfadern nach der Schwangerschaft sanft entfernen?

Um die Beschwerden von Krampfadern nach der Schwangerschaft zu lindern, können konservative Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört vor allem die Kompressionstherapie, die hilft, den Blutfluss zu verbessern und Schweregefühl und Schmerzen zu reduzieren. Regelmäßige Bewegung, Venengymnastik, Hochlagerung der Beine, gesunde Ernährung, viel Trinken und Kühlung der Beine können ebenfalls Linderung verschaffen. Die Ursache der Beschwerden – die Krampfader – bleiben jedoch bestehen und können durch diese Maßnahmen nicht reduziert werden.

Eine effektive und gleichzeitig sehr schonende Methode, Krampfadern zu entfernen, ist die endovenöse Lasertherapie. Diese wenden wir in unserer Praxis seit 2006 an und waren damit einer der ersten Anbieter dieser Therapie in Stuttgart. Die endovenöse Lasertherapie wird ambulant durchgeführt und dauert etwa 45 bis 60 Minuten. Das Gebiet wird örtlich betäubt, sodass die Behandlung für Sie nahezu schmerzfrei ist. Über eine kleine Nadel wird eine spezielle Laserfaser in die betroffene Vene eingeführt. Beim Zurückziehen gibt die Laserfaser Impulse ab, die bewirken, dass sich die Vene zusammenzieht und verschließt. Dadurch wird das Blut aus der Vene gedrückt und es kann sich kein neues Blut mehr ansammeln. Die verschlossene Vene wird anschließend durch körpereigene Prozesse abgebaut.

Mit der endovenösen Lasertherapie können Krampfadern minimalinvasiv vollständig entfernt werden. Bereits eine Woche nach der Behandlung sind die meisten Patientinnen und Patienten wieder fit und können ohne weitere Einschränkungen ihrer Arbeit und sportlichen Aktivitäten nachgehen.

Wie viel Zeit sollte zwischen Entbindung und Behandlung liegen?

Nach der Geburt sollte dem Körper Zeit und Ruhe gegeben werden, um sich zu regenerieren. Der Hormonstatus und die Venen müssen sich erst wieder stabilisieren. Deshalb sollte zwischen Geburt und endovenöser Lasertherapie mindestens ein halbes Jahr liegen, auch wenn die endovenöse Lasertherapie als sehr schonend gilt und in der Regel keine größeren Beschwerden oder Risiken mit sich bringt. Darüber hinaus wird generell empfohlen, während der Stillzeit keine Eingriffe vornehmen zu lassen, die nicht medizinisch notwendig sind. Da der Hormonspiegel während der Stillzeit meist noch erhöht ist, könnte dies auch den Therapieerfolg beeinflussen.

In einem persönlichen Beratungsgespräch informieren wir Sie gerne über alle Details und den geeigneten Zeitpunkt für eine Krampfaderbehandlung nach der Schwangerschaft. Vereinbaren Sie einfach einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch in unserem Hautzentrum Innenstadt.

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