Hautkrebsvorsorge – Warum viele Menschen den Arztbesuch aufschieben

Hautkrebs ist in Deutschland ein wichtiges Gesundheitsthema. Er zählt mit rund 372.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Tumorarten. Die meisten Menschen erkranken dabei am weißen oder hellen Hautkrebs, der selten Tochtergeschwüre bildet. Doch auch die Zahl des schwarzen Hautkrebses (malignes Melanom) steigt immer mehr an. Trotz dieser Entwicklung nehmen viele Menschen die empfohlene Hautkrebsvorsorge nicht wahr oder schieben diese wiederholt auf.

Doch woran liegt das? Welche Ängste, Unsicherheiten oder Missverständnisse verhindern die frühzeitige Untersuchung und damit unter Umständen auch die Chance auf eine einfache, frühzeitige Behandlung? Wir zeigen Ihnen, warum die Hautkrebsvorsorge ein wichtiger Bestandteil für Ihre Gesundheit ist und wie diese in unserer Praxis abläuft.

Warum Vorsorge so wichtig ist

Hautkrebs entsteht nicht über Nacht, sondern entwickelt sich schleichend. Die Vorstufen wie aktinische Keratose oder auffällige Pigmentmale verursachen außerdem in der Regel keine Beschwerden oder Schmerzen. Genau das macht sie so tückisch: Die Gefahren fallen ohne Vorsorge zunächst nicht auf, können sich dadurch immer mehr verschlimmern und gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Wer hingegen regelmäßig zur Vorsorge geht, kann Hautkrebs oder seine Vorstufen erkennen und behandeln lassen, bevor sie gefährlich werden.

Ein frühzeitig erkannter Hautkrebs lässt sich erfahrungsgemäß leichter behandeln – in der Regel kann er mit einem ambulanten, minimalinvasiven Eingriff vollständig und mit guten Heilungschancen entfernt werden. Je nach Größe und Areal fallen die Narben meist fein und unauffällig aus. Wird die Diagnose dagegen spät gestellt, kann eine aufwendige Operation oder eine systemische Therapie notwendig werden. Beim malignen Melanom kann sogar die Prognose insgesamt schlechter ausfallen.

Deshalb gilt: Wer regelmäßig zur Vorsorge geht, verbessert seine Chancen auf eine frühzeitige Diagnose und erfolgreiche Behandlung erheblich.

Was die Hautkrebsvorsorge kann – und was nicht

Die Hautkrebsvorsorge ist ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Prävention. Sie kann:

  • auffällige Hautveränderungen frühzeitig erkennen,
  • Vorstufen und Risikomerkmale identifizieren,
  • die Heilungschancen deutlich verbessern,
  • unnötige Eingriffe vermeiden, indem zwischen harmlosen und potenziell gefährlichen Befunden unterschieden wird.

Aber die Hautkrebsvorsorge ist keine Garantie, dass kein Hautkrebs entsteht. Manche Hauttumoren entwickeln sich zwischen zwei Vorsorgeterminen oder wachsen plötzlich so schnell, dass sie der Früherkennung entgehen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und auch selbst aufmerksam auf die eigene Haut zu schauen. Bei Unsicherheiten oder Auffälligkeiten können Sie sich auch zwischen Ihren regulären Vorsorgeterminen bei Ihrem Dermatologen melden und die Hautstellen untersuchen lassen.

Das passiert bei der Hautkrebsvorsorge

Die Hautkrebsvorsorge („Hautscreening“) ist eine kurze, schmerzfreie Untersuchung, bei der Ihre Haut von Kopf bis Fuß auf auffällige Veränderungen kontrolliert wird. Zu Beginn fragt der Facharzt nach eventuellen Risikofaktoren wie Sonnenexposition, familiärer Vorbelastung oder früheren Hautveränderungen. Anschließend wird der gesamte Körper gründlich begutachtet – auch Körperregionen, die schwer einsehbar sind wie die Kopfhaut, der Rücken oder die Fußsohlen. Neben der reinen Blickdiagnose und dem Abtasten bestimmter Hautstellen wird ein Auflichtmikroskop verwendet, um die Pigmentmale besser beurteilen zu können.

Als zusätzliche Wunschleistung kann eine digitale Bilddokumentation erfolgen. Dies erleichtert die Beurteilung möglicher Veränderungen zwischen den Terminen. So können Pigmentmale, die der Dermatologe gern präziser im Blick behalten möchte, von einem Termin zum anderen hinsichtlich Farbe, Größe und anderer Veränderungen verglichen werden. Insbesondere bei Menschen mit vielen Hautflecken oder einer familiären Vorbelastung kann sich diese Ergänzung anbieten.

Die Untersuchung dauert in der Regel etwa 10 bis 20 Minuten. Bei Auffälligkeiten berät der Facharzt über das weitere Vorgehen und vereinbart mit der Patientin oder dem Patienten einen Termin für die Probeentnahme von Gewebe oder die Entfernung des Hautmals. Das Gewebe wird anschließend im Labor untersucht.

Häufige Gründe für das Aufschieben oder Meiden der Hautkrebsvorsorge

1. Voller Alltag
Viele Patientinnen und Patienten berichten uns, dass sie „schon lange einen Termin machen wollten“ – aber immer wieder etwas dazwischenkam. Das klingt banal, ist aber ein häufiger Grund: Der Alltag ist voll, Prioritäten verschieben sich, und weil Hautveränderungen selten akute Beschwerden verursachen, wird der Arztbesuch aufgeschoben.

2. Unsicherheiten und Scham
Wie läuft eine Untersuchung ab? Tut sie weh? Was passiert, wenn etwas gefunden wird? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Patientinnen und Patienten vor einer Vorsorge. Unsicherheiten und Ängste vor dem Facharztbesuch können dazu beitragen, dass Personen sich scheuen, einen Termin zu vereinbaren. Nicht wenige Menschen fühlen sich zudem unwohl bei dem Gedanken, sich bei der Untersuchung entkleiden zu müssen. Körperliche Unsicherheiten, Vorerkrankungen oder Hautprobleme wie Akne oder Narben können dazu führen, dass man sich lieber gar nicht untersuchen lässt. Auch Scham und ein „schlechtes Gewissen“, weil man bisher noch keinen oder länger keinen Termin angefragt hat, können Unsicherheiten und Ängste schüren.

3. Falsches Sicherheitsgefühl
Eine weitverbreitete Annahme ist, dass Hautkrebs nur durch viel Sonne entstehen kann. Zwar ist UV-Strahlung der Hauptfaktor, der zu Hautkrebs beiträgt, es braucht jedoch keine langen und häufigen Sonnenbäder. Tatsächlich ist nämlich die gesamte UV-Belastung über das Leben hinweg entscheidend. Denn: „Die Haut vergisst nicht“. Jeder Kontakt mit UV-Strahlung beeinflusst die Hautzellen – und obwohl der Körper kleine Schäden oft reparieren kann, besteht immer ein Restrisiko für schädliche Veränderungen, die einer medizinischen Behandlung bedürfen.

4. Lange Wartezeiten und schwierige Terminvergabe
In einigen Regionen sind Facharzttermine schwer zu bekommen. Wer schon einmal mehrere Monate auf einen Vorsorgetermin warten musste, verliert mitunter die Motivation, es erneut zu versuchen. Eine schlechte Versorgung, technisch komplizierte Online-Buchungen oder überlastete Telefonleitungen können diesen Effekt noch verstärken.

5. Fehlende „gesundheitliche Prägung“
Gesundheitsbewusstsein entsteht oft im Elternhaus oder durch das soziale Umfeld. Wenn Hautkrebsvorsorge dort nie ein Thema war, fehlt häufig auch im Erwachsenenalter das Bewusstsein für deren Bedeutung. In diesen Fällen kann es schwer sein, den „Anfang zu machen“.

6. Angst vor der Diagnose
Manche Menschen vermuten bereits, dass ein Hautmal oder eine Veränderung auffällig sein könnte – und verdrängen diese Ahnung aus Angst vor einer schlechten Nachricht. Die Sorge vor einer Krebsdiagnose oder einem operativen Eingriff kann dazu führen, dass der Check-up ganz vermieden wird. Dabei gilt gerade hier: Je früher etwas entdeckt wird, desto besser die Prognose.

Vorsorgeempfehlung ab 35 Jahre – aber besser früher

In den meisten Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bei Patienten ab 35 Jahren alle zwei Jahre die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt. Dermatologen empfehlen, frühzeitig mit dem regelmäßigen Check-up zu starten und diesen bestenfalls jährlich vornehmen zu lassen. Zwischen den zweijährlichen Intervallen und vor dem 35. Lebensjahr haben Sie die Möglichkeit, die Vorsorge als Wunschleistung wahrzunehmen, wobei die Kosten dann privat zu tragen sind.

In unserer Praxis bieten wir moderne Vorsorgeuntersuchungen mit Auflichtmikroskopie und – auf Wunsch – digitaler Bilddokumentation an. Damit lassen sich Hautveränderungen präzise beobachten und vergleichen.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Ihre Vorsorge

Hautkrebs kann jeden treffen – aber er lässt sich früh erkennen und gut behandeln, wenn man regelmäßig zur Kontrolle geht. Im Hautzentrum Innenstadt Stuttgart bieten wir Ihnen eine gründliche, moderne Hautkrebsvorsorge in vertrauensvoller Atmosphäre. Vereinbaren Sie ganz unkompliziert Ihren Termin – telefonisch unter 0711 – 30 582 30 oder online. Ihre Haut wird es Ihnen danken.

Bild: © MW Photographystock.adobe.com

© 2025 Hautzentrum Innenstadt | Datenschutz | Impressum | Cookies