Gibt es Risiken bei einer Lippenvergrößerung?

Die Lippen haben einen großen Einfluss auf die Ästhetik des Gesichts. Dabei gelten vor allem wohlgeformte, volle Lippen als Schönheitsideal. Kaum verwunderlich also, dass die Lippenvergrößerung oder Lippenkonturierung zu den beliebtesten ästhetischen Behandlungen zählt. Insbesondere die Unterspritzung mit Hyaluronsäure ist sehr gefragt, da sie ein vergleichsweise einfaches und schnelles Verfahren ist, das den Lippen eine symmetrische Form und ein harmonisches Volumen verleihen kann. Doch wie bei jeder medizinischen Maßnahme gibt es auch hier mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Wer sich für eine Lippenunterspritzung entscheidet, sollte daher gut informiert sein – über den Ablauf, die Vorteile, aber eben auch über die potenziellen Komplikationen.

In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen ehrlichen Überblick über mögliche Risiken einer Lippenvergrößerung und erklären, wie diese minimiert werden können.

Was passiert bei einer Lippenvergrößerung?

Die meisten Lippenvergrößerungen erfolgen heute mittels Hyaluronsäure. Auch in unserer Praxis bevorzugen wir diese Behandlungsmethode, da sie den Körper wenig belastet und gleichzeitig ein schönes, natürliches Ergebnis erzielt. Hyaluronsäure ist dabei gut verträglich, da sie auch in der Haut vorkommt und der Körper sie verarbeiten kann – Unverträglichkeiten oder Allergien treten äußerst selten auf.

Das Gel wird gezielt mit einer feinen, stumpfen Kanüle in die Lippe eingebracht, um die Kontur zu betonen, das Volumen zu erhöhen oder störende Asymmetrien auszugleichen. Der Facharzt kann dabei genau kontrollieren, wie viel Fülle die Lippe erhält. Oftmals reichen dezente Veränderungen aus, um ein schönes Ergebnis zu erreichen. Sehr pralle und unnatürliche Lippen sind nicht der Anspruch, den wir mit der Behandlung umsetzen wollen, sondern natürlich volle und geschwungene Lippen, die zum Patienten passen.

Der Eingriff dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten, ist minimalinvasiv und erfordert keine Ausfallzeit. Dennoch handelt es sich um einen medizinischen Eingriff – und der sollte stets von erfahrenem Fachpersonal durchgeführt werden, damit die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen entsprechend geringgehalten werden können und ein ästhetisches Ergebnis entsteht, mit dem Sie sich wohlfühlen.

Häufige, meist harmlose Nebenwirkungen

Unmittelbar nach der Unterspritzung kann es zu vorübergehenden Reaktionen kommen, die erfahrungsgemäß nach kurzer Zeit selbstständig wieder abklingen. Diese Nebenwirkungen stellen keinen Grund zur Sorge dar, sondern sind nach der Behandlung normal und in der Regel komplett harmlos.

  • Schwellungen: Die Lippen sind nach der Injektion häufig geschwollen. Die Schwellungen bilden sich meist nach 24 bis 72 Stunden vollständig zurück. Vorsichtiges Kühlen kann den Prozess bei Bedarf unterstützen. Vermeiden Sie es in den ersten Tagen, die Lippen häufig zu berühren. Küssen und Lippenpflege oder Lippenstift sollten für etwa 24 Stunden nicht verwendet werden.
  • Rötungen: Als Reaktion auf die Injektion können die Lippen zudem gerötet sein. Die Rötungen klingen erfahrungsgemäß schnell wieder ab.
  • Hämatome: An den Einstichstellen können außerdem kleine Hämatome auftreten. Insbesondere bei empfindlicher Haut bilden sich die kleinen blauen Flecken. Sie können einige Tage sichtbar bleiben, stellen aber für gewöhnlich keine weitere Gefahr dar. Nach etwa einem Tag können störende blaue Flecken bei Bedarf kaschiert werden, nach wenigen Tagen sind sie in der Regel wieder verschwunden.
  • Druck- oder Spannungsgefühl: Die Lippen können sich zunächst ungewohnt anfühlen, kribbeln oder spannen. Auch vorübergehende, leichte Taubheitsgefühle sind möglich. Dies normalisiert sich in der Regel in den ersten Tagen wieder.

Sollten sich derartige Reaktionen nach der Lippenunterspritzung nicht nach wenigen Tagen zurückbilden, verschlimmern oder Sie verunsichern, wenden Sie sich gern an uns. Wir stehen Ihnen bei Fragen jederzeit zur Seite.

Mögliche Risiken – was kann im Einzelfall auftreten?

Obwohl Lippenvergrößerungen mit Hyaluronsäure als sicher und schonend gelten, können Risiken nie zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Im Einzelfall können bestimmte Reaktionen und Nebenwirkungen auftreten. Diese hängen unter anderem von der individuellen Anatomie, vom verwendeten Produkt und vor allem von der Erfahrung der behandelnden Person ab. Auch die Nachsorge kann eine Rolle spielen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie vor der Behandlung gründlich aufgeklärt und sorgsam darüber informiert werden, was vor und nach der Lippenvergrößerung zu beachten ist.

1. Unregelmäßigkeiten im Ergebnis
In manchen Fällen kann das Ergebnis ungleichmäßig ausfallen. Dies kann zu asymmetrischen Lippen, Knötchen oder unnatürlich wirkenden Wölbungen führen. Bei erfahrenen und routinierten Fachärzten tritt dies äußerst selten auf. Bei Bedarf kann eine Nachkorrektur oder eine Auflösung der Hyaluronsäure mithilfe eines bestimmten Enzyms erfolgen.

2. Überkorrektur
Ein häufiger Wunsch ist „mehr Volumen“, doch manchmal wird dabei über das natürliche Maß hinaus behandelt. Das Ergebnis: eine unnatürlich wirkende Lippenform, die nicht zu den übrigen Gesichtsmerkmalen passt. Solche Effekte lassen sich durch eine realistische Beratung, anatomisches Verständnis und Zurückhaltung bei der Dosierung vermeiden.

3. Verhärtungen oder Knötchenbildung
Selten kann es zu tastbaren oder sichtbaren Knoten in der Lippe kommen. Diese entstehen meist durch eine ungleichmäßige Verteilung oder durch eine Reaktion des Gewebes auf das Füllmaterial. In vielen Fällen lösen sie sich nach einiger Zeit wieder auf – manchmal kann eine Nachbehandlung sinnvoll sein.

4. Allergische Reaktionen
Allergien auf moderne Hyaluronsäurepräparate sind äußerst selten – insbesondere, wenn hochwertige, zertifizierte Produkte verwendet werden. Dennoch ist eine allergische Reaktion nie völlig auszuschließen. Wer zu Allergien neigt, sollte dies im Aufklärungsgespräch unbedingt ansprechen.

5. Infektionen
Wie bei jedem Eingriff, bei dem die Haut „verletzt“ wird, besteht ein geringes Risiko für Infektionen. Sauberkeit, sterile Instrumente und hygienisches Arbeiten sind daher unerlässlich. Nach der Behandlung sollten Sie außerdem in den ersten Stunden auf Make-up im Lippenbereich verzichten und die Lippen möglichst nicht berühren.

6. Gefäßkomplikationen
Zu den seltenen, aber ernstzunehmenden Risiken zählt die versehentliche Injektion in ein Blutgefäß. Dies kann zu einer Minderdurchblutung des Gewebes führen, im schlimmsten Fall sogar zu einer Gewebenekrose. Warnzeichen sind starke Schmerzen, Verfärbungen der Haut oder ein Taubheitsgefühl. Eine sofortige Behandlung durch einen erfahrenen Facharzt ist in einem solchen Fall entscheidend.

Wie lassen sich Risiken minimieren?

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Lippenvergrößerungen beginnt mit der Wahl der richtigen Praxis. Achten Sie auf:

  • ärztliche Qualifikation und Erfahrung
  • Verwendung geprüfter Präparate
  • sorgfältige Aufklärung vor der Behandlung
  • eingehende Beratung zu Ihren Wünschen und Erwartungen
  • umfassende Beantwortung von Fragen und Bedenken
  • keinen Zwang oder Druck zu Behandlungen

Nicht zuletzt ist auch die Nachsorge entscheidend: Befolgen Sie die Hinweise Ihres Behandlers, um eventuelle Risiken bestmöglich zu senken und das Ergebnis zu unterstützen.

Individuelle Beratung zur Lippenbehandlung

Lippenvergrößerungen mit Hyaluronsäure sind beliebte und meist gut verträgliche Eingriffe. Doch wie jede medizinische Behandlung sind sie nicht völlig risikofrei. Wer sich für eine Unterspritzung entscheidet, sollte sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst sein und die Wahl der behandelnden Praxis mit Bedacht treffen.

Für eine ausführliche und persönliche Beratung zu den Möglichkeiten der Lippenvergrößerung kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie einen Termin für ein individuelles Beratungsgespräch in unserer Praxis. Wir nehmen uns Zeit, Sie umfassend über alle Details zu informieren. Nutzen Sie gern unsere Online-Terminvereinbarung.

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