Bruxismus behandeln: sanfte Behandlung mit Botox® gegen Zähneknirschen

Botulinumtoxin (Botox®) ist vielen sicherlich aus der ästhetischen Medizin bekannt. Bei der minimalinvasiven Faltenbehandlung wird der Wirkstoff unter die Haut gespritzt, um dort die Muskeln zu entspannen. Diese Entspannung führt dazu, dass sich auch die Haut glättet und störende mimische Falten verschwinden. Neben der Anti-Aging-Anwendung eignet sich Botulinumtoxin auch für weitere Bereiche, so beispielsweise bei der Behandlung von Bruxismus (Zähneknirschen).

Was ist Bruxismus?

Bruxismus meint das unwillkürliche Aufeinanderpressen oder Aneinanderreiben der oberen und unteren Zahnreihe. Es wird auch als Zähneknirschen oder Zähnepressen bezeichnet. Oftmals knirschen die Patientinnen und Patienten nachts während des Schlafens mit den Zähnen, aber auch tagsüber im Wachzustand kann es dazu kommen. Die Betroffenen sind sich häufig nicht bewusst, dass sie an Bruxismus leiden. Teilweise bemerkt der Partner oder die Partnerin das nächtliche Knirschen oder die abgeschliffenen Zahnreihen fallen beim Zahnarztbesuch auf.

Durch den ständigen Druck auf die beiden Zahnreihen kommt es mit der Zeit zu Zahnschäden. Der Zahnschmelz wird abgerieben. Zudem können sich die Zähne lockern oder im schlimmsten Fall sogar herausfallen. Neben den Veränderungen an den Zähnen macht sich Bruxismus aber auch an diversen anderen Körperpartien bemerkbar. Die Anspannung führt zu Schmerzen im Kiefer sowie im gesamten Gesicht. Häufig klagen die Betroffenen auch über Kopfschmerzen, Schwindel oder Ohrengeräusche. Bruxismus schränkt die Lebensqualität für viele Betroffene stark ein.

Welche Ursachen für Bruxismus gibt es?

Die genauen Ursachen für das Zähneknirschen sind noch nicht abschließend geklärt. Vielfach sind es berufliche oder private Stresssituationen, die dazu führen, dass die Patientinnen und Patienten sprichwörtlich „die Zähne zusammenbeißen“. Auch Schlafstörungen und Schlafapnoe (Aussetzer beim Atmen während der Nacht) können zu Bruxismus beitragen. Ein weiterer möglicher Grund sind Fehlstellungen der Zähne oder des Kiefers.

Vor der Behandlung ist es daher wichtig, die Auslöser zu ermitteln, um die geeignete Therapie festzulegen.

Selbsthilfe – was können Sie selbst gegen Zähneknirschen tun?

Da das Zähneknirschen unwillkürlich passiert, ist es zunächst ratsam, sich den Prozess bewusst zu machen. Kontrollieren Sie ab und an die Stellung Ihres Kiefers. Dazu können Sie beispielsweise einen Sticker oder Post-it auf einer Stelle anbringen, die Ihnen oft ins Auge fällt (z. B. PC-Bildschirmrand, Smartphone, Uhr). Trifft Ihr Blick auf das Symbol, kontrollieren Sie, ob Sie die Zähne aufeinanderpressen. Lockern Sie in diesem Fall Ihre Kiefermuskulatur oder massieren Sie sie leicht. Auch im Allgemeinen können regelmäßige Lockerungsübungen Symptome und Beschwerden lindern.

Ist Stress der Auslöser für das Zähneknirschen, versuchen Sie, Entspannung zu finden und die Stressfaktoren zu minimieren.

Um Ihre Zähne zu schützen, können Sie bei Ihrem Zahnarzt eine spezielle Knirscherschiene anfertigen lassen. Sie reduziert die Reibung der Zahnreihen aneinander.

Die Bruxismus-Therapie mit Botox®

Um Schmerzen und Verspannungen effektiv zu reduzieren, bietet sich die Botox®-Behandlung bei Bruxismus an. Der Wirkstoff Botulinumtoxin hemmt im Körper die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin. Dadurch erhalten die Muskeln im Behandlungsareal nicht mehr die Information, sich zusammenzuziehen, und entspannen sich.

Bei Bruxismus wird der Wirkstoff mit einer dünnen Kanüle in den großen Kaumuskel injiziert. Dieser wird daraufhin abgeschwächt, sodass weniger Druck auf die Zahnreihen ausgewirkt wird. Das Zähneknirschen wird unterbunden, ohne dass die wichtigen Funktionen wie Kauen oder Sprechen eingeschränkt werden.

Die Injektion dauert etwa 20 bis 30 Minuten und findet ambulant unter örtlicher Betäubung statt. Botox® entfaltet seine Wirkung schrittweise. Nach wenigen Tagen bemerken die Patientinnen und Patienten bereits eine Verbesserung, nach rund einer Woche erreicht die Wirkung ihren Höhepunkt. Die Patientinnen und Patienten berichten oft, dass die Beschwerden zügig verschwinden und für sie eine völlig neue Lebensqualität erzielt wird.

Welche Risiken gibt es bei der Behandlung mit Botox®?

Die Behandlung mit Botulinumtoxin setzt anatomische Kenntnisse und Erfahrung voraus. Daher sollte sie nur von einem ausgebildeten und qualifizierten Arzt durchgeführt werden. Beim Facharzt ist die Therapie kaum mit Risiken oder Nebenwirkungen verbunden. Unmittelbar nach der Injektion können leichte Rötungen oder Schwellungen auftreten. Seltener kommt es zu Hämatomen (bauen Flecken). Das Risiko für vorübergehende Lähmungen und Funktionseinschränkungen ist bei Experten äußerst gering.

Was kostet die Behandlung von Bruxismus mit Botox®?

Die Kosten für Botox® bei Bruxismus richten sich nach dem individuellen Befund. Daher kann der Kostenrahmen erst nach einer persönlichen Beratung in der Praxis mit Ihnen im Detail besprochen werden. Durchschnittlich ist mit Kosten ab 350 Euro zu rechnen.

Wie lange halten die Ergebnisse?

Da der Körper Botulinumtoxin wieder abbaut, sind die erzielten Ergebnisse der Behandlung nicht dauerhaft. Um anhaltende Resultate zu erreichen, sind somit regelmäßige Wiederholungen zur Auffrischung des Effekts notwendig. In welchen Abständen die Injektionen erfolgen, kann von Patient zu Patient variieren. Im Durchschnitt hält die Wirkung drei bis sechs Monate an.

Mehr zu Botox® bei Bruxismus

Wenn Sie mehr über die Botox®-Behandlung gegen Zähneknirschen erfahren und sich persönlich beraten lassen möchten, stehen Ihnen Dr. Tesmann und Dr. Wilder gern zur Seite. Vereinbaren Sie einfach Ihren individuellen Termin für ein unverbindliches Gespräch im Hautzentrum Innenstadt. Nutzen Sie dafür auch gern unsere Online-Terminvergabe.

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