Besenreiser sind kleine Venen, die durch die Haut hindurchschimmern. Sie treten vor allem an den Beinen auf. Etwa 60 Prozent der 20- bis 29-jährigen Frauen und Männer haben bereits eine oder mehrere Besenreiservarikosen. Mit steigendem Alter erhöht sich auch das Risiko für Besenreiser. Grund zur Sorge stellen die blau-roten Verästelungen unter der Haut jedoch zunächst nicht dar. Besenreiser sind vor allem ein kosmetischer Störfaktor, der aus medizinischer Sicht nicht behandlungsbedürftig, für die Betroffenen jedoch oftmals unschön ist. In wenigen Fällen (bei etwa fünf Prozent) können Besenreiser auch ein Hinweis auf ein vorliegendes Venenleiden sein, wodurch es später zu stärkeren Krampfadern oder gesundheitlichen Risiken wie Gerinnsel kommen kann.
Kurz vor der Sommerzeit kommt bei vielen Personen der Wunsch auf, an der persönlichen Sommerfigur zu arbeiten. Den Beinen kommt dabei häufig eine große Bedeutung zu. Welche Behandlungsmethoden gibt es, um Besenreiser zu entfernen?
Über Adern und Venen wird das Blut im Körper vom Herz in alle Areale und wieder zurück transportiert. Im gesunden Zustand fließt das Blut aus den oberflächlichen Venen in die tiefen Gefäße und wird dann entgegen der Schwerkraft zum Herzen geleitet. Dabei verhindern Venenklappen, dass das Blut zurückfließt. Sind diese Klappen geschwächt und schließen sie nicht mehr richtig, fließt ein Teil des Blutes zurück und sammelt sich in den Venen an. Die kleinen Gefäße weiten sich. Dadurch entstehen die typischen blau-roten Verzweigungen, die durch die Haut schimmern – die Besenreiser.
Sowohl Besenreiser als auch Krampfadern entstehen, wenn die Venenklappen nicht ordnungsgemäß funktionieren, das Blut in die Venen zurückfließen kann und sich dort ansammelt. Besenreiser sind dabei die „kleinste Form“ von Krampfadern. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird unter Krampfadern die krankhafte Erweiterung der großen Venengefäße verstanden, während die Bezeichnung Besenreiser die kleinen Nebenvenen meint.
Eine Möglichkeit, um störende Besenreiser zu entfernen, ist die Verödung der betroffenen Venen. Bei der Behandlung wird ein spezielles medizinisches Verödungsmittel mit Luft versetzt und dadurch aufgeschäumt. Dieser Schaum wird dann in die Behandlungsareale gespritzt. Auf diese Weise wird die Vene verschlossen. Der Vorteil am Schaum ist, dass er das Volumen des Verödungsmittels erhöht, die Konzentration des Wirkstoffs dadurch aber gesenkt werden kann. Dadurch verläuft die Behandlung schonender und es können mehrere Besenreiser in nur einer Sitzung behandelt werden. In unserem Hautzentrum Innenstadt kann in der Regel pro Sitzung ein Bein komplett therapiert werden.
Durch das Verschließen der zuleitenden Venen gelangt kein Blut mehr in die Verästelungen, sodass der Blutstau vermieden wird. Mit der Zeit baut der Körper die verschlossenen Venen zudem auf natürliche Weise ab. Die Besenreiser verschwinden damit dauerhaft.
Die Behandlung dauert etwa 20 Minuten und verläuft sehr schmerzarm. Eine zusätzliche Betäubung ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch auf Wunsch erfolgen. Nach der Behandlung können die Patienten wieder nach Hause gehen und tragen für fünf bis sieben Tage Kompressionsstrümpfe. Im Regelfall tritt nach jeder Behandlung eine Verbesserung von circa 80 Prozent ein. Meist sind ein bis vier Behandlungen empfehlenswert.
Das Venensystem des menschlichen Körpers ist sehr komplex und ausgeklügelt. Bei erkrankten Venen fließt das Blut nicht in die vorgesehene Richtung, sondern zurück und staut sich. Erkrankte Venen können für den Körper daher sogar eine Belastung darstellen. Wird die betroffene Vene entfernt, übernimmt eine andere die Aufgabe. Die Entfernung der erkrankten Vene entlastet somit sogar das Venensystem, da es anschließend wieder ordnungsgemäß funktionieren kann.
Kleine Besenreiser lassen sich auch sehr gut mit dem Nd:YAG-Laser („Besenreiser-Laser“) behandeln. Das Gerät gibt Laserstrahlen (elektromagnetische Wellen) gezielt an das Gewebe ab. Diese Energie wird von den roten Blutkörperchen (Hämoglobin) im Blut aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Durch die Wärmeentwicklung wird die innere Schicht der Venenwände geschädigt, sodass die Wände verkleben. Infolgedessen wird die Vene verschlossen. In den folgenden Wochen und Monaten wird sie dann vom Körper aufgelöst, wodurch die Besenreiser dauerhaft verschwinden.
Wie die Verödung dauert auch die Lasertherapie etwa 20 Minuten. Die genaue Behandlungsdauer richtet sich nach dem Umfang und der Ausprägung der Besenreiser. Die Behandlungsareale werden oberflächlich betäubt, um den Eingriff so angenehm wie möglich zu machen. Es können geringe Schmerzen nach der Behandlung auftreten. Die Lasertherapie erfolgt ambulant. Die Nachsorge beschränkt sich auf das Tragen von Kompressionsstrümpfen für etwa eine Woche.
Die Venengesundheit kann aktiv unterstützt werden. Dadurch wird auch das Risiko für Besenreiser und Krampfadern gesenkt. Allem voran ist regelmäßige Bewegung der Schlüssel zum Erfolg. Integrieren Sie tägliche Bewegung in Ihre Routine. Insbesondere Treppensteigen und Schwimmen, aber auch einfaches Spazierengehen helfen, die Venen gesund zu halten.
Weitere Tipps:Gern beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch ausführlich zu den Themen Venengesundheit und Behandlung von Besenreisern und Krampfadern. Kontaktieren Sie uns für Ihren individuellen Termin. Wir freuen uns darauf, Ihnen weiterhelfen zu können!